RDP vs. HDX (ICA) – Welche Lösung ist besser für Remote-Netzwerke? (Teil 1)
Auch wenn Remote-Netzwerke in der IT-Branche nichts Neues darstellen, haben sie sich durch die steigende Anzahl virtueller Büros und BYOD-Netzwerke zu einer unumgänglichen Option für Unternehmensinfrastrukturen entwickelt. Dank technologischer Innovationen bieten sich Unternehmen jetzt mehrere Möglichkeiten für die Remote-Bereitstellung von Ressourcen und deren sichere Freigabe für Endbenutzer. Während Microsoft RDP RemoteFX anbietet, hat Citrix seine eigene Architektur namens HDX (ICA) entwickelt. Daher mussten sich Unternehmen sowohl RemoteFX als auch HDX ansehen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Die Unterschiede zwischen RemoteFX und HDX waren vor einigen Änderungen an RemoteFX unter Windows Server 2012 offensichtlicher.
Remote Desktop Protocol (RDP)
Remote Desktop Protocol (RDP) ist ein proprietäres Protokoll, das von Microsoft entwickelt wurde. Mit seiner Hilfe können Unternehmen remote von einem Client-Gerät aus auf Server-Ressourcen zugreifen. RDP läuft unter TCP/IP und hört Port 3389 ab. Die aktuelle Version beinhaltet eine sofort zu verwendende starke Verschlüsselung und Server-Authentifizierung. Es basiert auf CredSSP, einem Sicherheitsmechanismus unter Windows, und nutzt TLS oder Kerberos. Probleme mit niedriger Bandbreite wurden behoben. Es unterstützt offiziell Windows- und Mac-Clients für RDP. Der Browser-Zugriff auf die virtuelle Anwendung wird jedoch nicht unterstützt. Aber Drittanbieter, wie z. B. Parallels, kompensieren diese Einschränkung mit RDP-Clients für eine Vielzahl von Betriebssystemen und Browsern.
RemoteFX, eine Verbesserung des Remote Desktop Protocols von Microsoft, wurde mit Windows Server 2008 R2 veröffentlicht, um Darstellung hochauflösender Grafiken zu beschleunigen. Windows Server 2012 RemoteFX ermöglicht Remote-Desktop-Diensten bei Bedarf die Verwendung von UDP, während Vorgängerversionen nur TCP zur Verfügung stand. Außerdem bietet RemoteFX unter Windows Server 2012 Multitouch-Unterstützung und adaptive Grafiken, eine Funktion mit der das Rendering von Visual-Elementen auf dem Host und nicht auf dem Client erfolgt.
HDX – Independent Computing Architecture (ICA)
Die Independent Computing Architecture (ICA) wird von Citrix entwickelt. Mithilfe dieses proprietären Protokolls von Citrix Systems können Unternehmen von Remote-Client-Geräten auf Unternehmensressourcen zugreifen. Es unterstützt mehrere Betriebssystemplattformen. Der ICA-Server hört Port 1494 ab.
Das Remote-Anzeigeprotokoll von Citrix hieß ursprünglich ICA, aber das Unternehmen integrierte das Angebot 2009 mit der Veröffentlichung von XenDesktop 3.0 in die HDX-Suite. Es basiert auf dem TCP, kann in bestimmten Situationen aber auch UDP verwenden. Es unterstützt Sitzungszuverlässigkeit und -verschlüsselung. Zudem arbeitet es mit niedrigen Bandbreiten. Die Veröffentlichung von Anwendungen wird unterstützt. Das bedeutet, dass du über deinen Browser auf Unternehmensressourcen zugreifen kannst. Außerdem sind Eingaben über Tastatur und Maus möglich.
RDP RemoteFX im Vergleich zu HDX – ICA
Beliebte Remote-Anzeigeprotokolle bieten Sitzungen mit hoher Auflösung, Multimedia-Stream-Remoting, Unterstützung mehrerer Bildschirme, Komprimierung dynamischer Inhalte, USB-Umleitung, Laufwerkzuordnung und vieles mehr. Das Remote Desktop Protocol (RDP) von Microsoft, PC-over-IP (PCoIP) von VMware und HDX von Citrix werden am häufigsten verwendet.
Remote-Anzeigenprotokolle haben ihre Grenzen, insbesondere wenn es um die Bereitstellung grafikintensiver Anwendungen geht. Eine gute Performance erfordert viel Bandbreite, wodurch das Netzwerk verstopfen kann. Wenn du eine niedrige CPU-Belastung möchtest, wird dein Protokoll Bandbreite verbrauchen und die Endbenutzer-Performance herabsetzen. Experten der Desktop-Virtualisierung zufolge kannst du dich für zwei der folgenden Optionen entscheiden:
- Niedrige Bandbreite.
- Gute Nutzererfahrung.
- Geringe CPU-Belastung.
In der Vergangenheit hatte RDP im Vergleich zu ICA eine schlechte Performance bei Grafiken, Flash und bewegten Objekten. Deshalb nahm Microsoft bei RemoteFX zahlreiche Verbesserungen am Remote Desktop Protocol vor. Heutzutage sind in einer LAN-Umgebung Performance-Probleme in virtuellen Anwendungen im Vergleich zu Citrix HDX – ICA schwer zu lokalisieren.
Eine reine Microsoft RDS-Umgebung unterstützt nur offiziell Windows- und Mac-Clients für RDP. Citrix verfügt über ICA-Clients (die jetzt Citrix Receivers heißen) für Windows, Mac, Linux, BlackBerry, Android, iOS und HTML5. Jedoch bieten Unternehmen wie Parallels Drittanbieter-Clients, mit denen sich die RDP-Performance unter jedem Betriebssystem verbessern lässt.
Da Windows immer noch das bevorzugte Betriebssystem vieler Menschen ist, scheint RDP für einige Unternehmen eine recht gute Option darzustellen. Der Nachteil von RDP ist, dass die Performance über ein WAN mit geringer Bandbreite eine zusätzliche Optimierung erfordert, um eine zufriedenstellende Benutzererfahrung gewährleisten zu können. Auf der anderen Seite scheint HDX – ICA mit seinen erweiterten Funktionen einen leichten Vorsprung zu haben. Jedoch sind der hohe Preis und die Komplexität von HDX für viele ein Problem. Nicht alle Unternehmen können sich die hohen Preise von Citrix leisten. Bei der Verwendung normaler Produktivitätsanwendungen wirst du sicher keinen Unterschied zwischen diesen beiden Optionen feststellen können. Trotzdem hat ICA bei der Verwendung von Streaming-Medien und umfassenden Grafik-Darstelllungen einen leichten Vorsprung gegenüber RDP.
Hier geht es zu Teil 2 von „RDP vs. HDX (ICA) – Welche Lösung eignet sich besser für Remote-Netzwerke?“
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