Virtuelle Desktops oder Remote-Desktops?
Dieser Beitrag über „Virtuelle Desktops oder Remote-Desktops“ wurde vom Gast-Blogger Brien M. Posey, Microsoft MVP, verfasst. Wir freuen uns sehr, seinen Beitrag in dieser Woche als speziellen Gast-Blogbeitrag veröffentlichen zu können!
Virtuelle Desktops oder Remote-Desktops?
Eine der wichtigsten Fragen, die sich Administratoren beim Entwurf einer privaten Cloud stellen müssen, dreht sich darum, ob Remotedesktops oder virtuelle Desktops verwendet werden sollen. Jedes Konzept hat seine eigenen Vor- und Nachteile.
Remotedesktops basieren auf der Nutzung von Microsoft-Terminalservern. In einer Terminal Server Umgebung stellen die Benutzer eine Verbindung zu einem oder mehreren zentralisierten Terminal Servern her. Die Anwendungen des Benutzers laufen direkt auf den Terminal Server und nicht in eine virtuelle Desktopumgebung.
Der größte Vorteil, der durch die Verwendung von Remotedesktops erzielt wird, ist Einfachheit (zumindest im Vergleich zu virtuellen Desktops). Remotedesktop-Umgebungen stellen häufig geringere Anforderungen an die Infrastruktur als Umgebungen mit virtuellen Desktops. Das zeigt sich auch direkt in geringeren Implementierungskosten.
Der größte Nachteil der Verwendung von Remotedesktops war bisher die Anwendungskompatibilität. In der Vergangenheit funktionierten viele Anwendungen in einer Terminalserverumgebung einfach nicht. Im Laufe der Jahre konnten die meisten dieser Kompatibilitätsprobleme jedoch behoben werden. Einige Anwendungen laufen zwar immer noch nicht ordnungsgemäß auf einem Terminal Server zusammen, das Problem lässt sich aber mit einer Lösung zur Anwendungsvirtualisierung umgehen. Natürlich erhöhen sich dadurch wiederum Kosten und Komplexität.
Umgebungen mit virtuellen Desktops (häufig VDI genannt) nutzen umfangreiche Sammlungen virtueller Maschinen, die mit Hypervisoren betrieben werden. VDI-Umgebungen sind häufig deutlich komplexer als Remotedesktopumgebungen. In einer VDI-Umgebung müssen die Administratoren umfangreiche Sammlungen virtueller Maschinen verwalten. Außerdem wird ein Verbindungsbroker benötigt, um in den Benutzersitzungen zwei VMs zuzuordnen. Wenn der Verbindungsbroker nicht ordnungsgemäß implementiert ist, kann es passieren, dass er sich zu einer einzelnen Fehlerstelle oder einem bedeutenden Leistungsengpass entwickelt.
Trotz der Kosten und Komplexität bieten Umgebungen mit virtuellen Desktops eine Reihe von Vorteilen gegenüber Remotedesktops. Einerseits bieten virtuelle Desktops Endbenutzern eine vertraute Erfahrung. Wenn sich ein Benutzer bei einem virtuellen Desktop anmeldet, interagiert er normalerweise mit einem Desktop-Betriebssystem wie etwa Windows 7 oder Windows 8. Remotedesktopumgebungen zwingen Benutzer andererseits manchmal zur Verwendung eines Serverdesktops.
Virtuelle Desktops bieten auch viel mehr Spielraum für die individuelle Anpassung. Da virtuelle Desktops auf umfangreichen Sammlungen von VMs basieren, können mehrere Kategorien von VMs erstellt werden, die die verschiedenen Anforderungen der Benutzer im Unternehmen erfüllen. Ein Administrator kann beispielsweise ein VM-Image für die Finanzabteilung und ein anderes VM-Image für die Personalabteilung erstellen.
Auf ähnliche Weise kann ein Administrator entscheiden, ob virtuelle Desktops persistent oder nicht persistent sein sollen. Mit anderen Worten: ein virtueller Desktop kann so konfiguriert werden, dass jede Sitzung im ursprünglichen Zustand beginnt oder dass die Daten zum Benutzerstatus von einer Sitzung in die andere übernommen werden, sodass er die Aufgabe eines persönlichen virtuellen Desktops übernimmt.
Die Entscheidung, ob ein Unternehmen virtuelle oder Remotedesktops verwenden sollte, hängt weitestgehend von den Anforderungen des Unternehmens ab. Virtuelle Desktops bieten im Allgemeinen mehr Flexibilität, verursachen jedoch höhere Kosten im Vergleich zu Remotedesktops.
Über Brien M. Posey
Brien Posey ist zehnmaliger Gewinner des Microsoft MVP mit 20-jähriger IT-Erfahrung. Vor seiner Tätigkeit als freiberuflicher technischer Redakteur war Brien CIO in einer nationalen Kette von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Er arbeitete außerdem als Netzwerkadministrator für einige der größten Versicherungsgesellschaften des Landes und für das Verteidigungsministerium in Fort Knox.
Seit seiner Selbständigkeit im Jahre 2001 hat sich Brien zu einem sehr produktiven technischen Redakteur entwickelt. Er hat mehrere tausend Artikel und zahlreiche Bücher über eine Vielzahl von Themen veröffentlicht (hauptsächlich lag der Schwerpunkt dabei auf Unternehmensnetzwerken). Neben dem Schreiben bietet Brien seinen Kunden Beratungsdienste an und ist Referent auf IT-Veranstaltungen in der ganzen Welt.
Über Parallels RAS – Remote Application Server
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Unser Vertriebsteam stellt gerne weitere Informationen zu dem Parallels Remote Application Server bereit.