RDP: Lernen Sie die Grundlagen des Remote Desktop Protokolls
Dank des Remote Desktop Protokolls (kurz: RDP), können Remotebenutzer Windows auf einem Gerät an einem beliebigen Ort verwenden. Der Remote-Computer teilt sich die erforderlichen Peripheriegeräte wie Ihre Tastatur und Maus. Aufgrund dessen können Sie diesen benutzen und haben das Gefühl, als ob Sie direkt davor sitzen würden.
RDP ist ein proprietäres Netzwerkkommunikationsprotokoll von Microsoft. Es ermöglicht Computergeräte mit beliebigen Betriebssystemen sich miteinander zu verbinden. Obwohl es proprietär ist, sind einige der RDP-Spezifikationen für Jedermann auf der Microsoft-Website zugänglich. Dies führt dazu, dass RDP bei Bedarf erweitert werden kann, um somit spezifische organisatorische Anforderungen zu erfüllen.
Windows bleibt das beliebteste Betriebssystem weltweit, sodass Sie sich mit RDP problemlos mit den meisten Computern verbinden können. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass Ihr verwendeter Windows-PC bestimmte Lizenzanforderungen erfüllen muss.
Neben RDP gibt es auch andere Netzwerkkommunikationsprotokolle wie Virtual Network Computing (VNC), der Vorteil bei RDP besteht jedoch aus einer Client- und Serverkomponente, weshalb RDP am beliebtesten ist.
Das versteht man unter Remotedesktopprotokolls
Um das System des Remotdesktopprotokolls anschaulich darzustellen zu können, empfehlen wir Ihnen, an ein ferngesteuertes Auto oder eine Drohne, die Sie aus der Ferne über Funkwellen steuern können, zu denken. RDP funktioniert für Computergeräte auf die gleiche Weise. Anstelle von Funkwellen verwendet RDP das Internet, um zu kommunizieren und die Kontrolle über eine andere Maschine zu übernehmen. Durch die Remote-Verbindungen unterstützt RDP Remote-Benutzern bei Computer- oder Geräteproblemen.
Da Virtualisierung und Cloud Computing mittlerweile allgegenwärtig sind, werden ständig RDP und ähnliche Protokolle verwendet. Wenn Sie eine virtuelle Maschine (VM) in der Cloud starten und sich aus der Ferne mit ihr verbinden, verwendet Ihre Organisation wahrscheinlich RDP oder ein ähnliches Protokoll.
Unabhängig davon, ob Sie eine Verbindung zu einem Remotecomputer oder einer VM herstellen, erfordert RDP eine Internetverbindung.
Wie funktioniert RDP?
Immer dann, wenn Sie gerade RDP verwenden, können Sie auf einen Remote-Computer oder eine VM zugreifen. Dies begünstigt den Zugriff auf den Desktop Ihres Computers. Dank RDP können Sie die auf dem Computer befindlichen Anwendungen einfach mit Ihrer Maus und Tastatur bedienen und steuern.
Auf dem Computer, von dem die Verbindungsanforderung stammt, muss die RDP-Clientsoftware ausgeführt werden. Im Gegensatz zu diesem benötigt der Computer, auf den zugegriffen wird, die RDP-Serversoftware. Letzteres wird als Remote Desktop Session Host (RDSH) bezeichnet.
Als weiteren Punkt lässt sich herausstellen, dass vor allem Geräte, die keine optimalen Konfigurationen besitzen, auf Programme mit vollem Funktionsumfang zugreifen können. Sie können demnach so ausgeführt werden, als wären sie für den RDSH optimiert. Ein Großteil der Kommunikation zwischen dem Verbindungsgerät und dem RDSH geht von letzterem zu ersterem. So sind gleichzeitig mehrere Remote-Sitzungen zu einem Server möglich.
Da alle Windows-Rechner eine standardmäßig RDP-Server-Software erhalten, sind diese somit für Verbindungsanfragen problemlos zugänglich. Es ist zu vermerken, dass die Remote Desktop Connection (RDC) und die RDP-Client-Software, ausschließlich für Benutzer von Windows Pro und höheren Versionen zugänglich ist. Wenn Sie also Windows Home benutzen, müssen Sie ihren Computer auf Windows Pro (oder eine höhere Version) aktualisieren, um RDC verwenden zu können. Selbstverständlich stehen Ihnen auch andere RDP-Client-Software Anwendungen zum Ausprobieren zur Verfügung, falls Sie aufgrund des Upgrades Kosten einsparen möchten.
Die RDS ist eine von drei Client-Komponenten der Thin-Client-Architektur, die von Microsoft unterstützt wird. Diese ermöglicht Remote-Client-Rechnern, die von RDS unterstützt und ausgeführt werden, sich mit Windows und jedem Computer zu verbinden. Die schnelle Benutzerumschaltung und die Windows-Remoteunterstützung gelten ebenfalls als Clientkomponenten von RDS.
Sowohl RDP-Clients als auch die RDP-Serversoftware sind neben Windows für Linux, Unix, macOS, iOS, Android und andere Betriebssysteme verfügbar, wodurch Sie praktisch mit jedem Gerät Ihren Arbeitsplatz steuern oder eine VM betreiben können. Des Weiteren verwendet auch Microsoft Azure RDP, um die virtuellen Maschinen der Kunden zu bedienen.
Vorteile von RDP
Die Verwendung von RDP innerhalb von Organisationen bietet unzählige und verschiedene Vorteile. Diese werden nun im Folgenden näher erklärt.
- Schnellere und einfachere Bereitstellung: Sie erleben eine schnellere Anwendungs- und/oder Desktop-Bereitstellung, da keine Anwendungs- und/oder Desktop-Installation auf Client-Geräten erforderlich ist. Aufgrund der weit verbreiteten RDP-Unterstützung können Sie ganz einfach jedes Gerät verwenden, damit eine Verbindung zu Ihren Windows-Desktops hergestellt werden kann.
- Verbesserte Sicherheit: Aufgrund von ungesicherten Daten außerhalb Ihres Netzwerkes, können mit RDP drastische Sicherheitsprobleme vermieden werden. Mit festgelegte Organisationsregeln kann verhindert werden, dass Ihre Benutzerdaten auf Geräten und Flash-Laufwerken gespeichert werden. Dadurch werden alle Vorgänge innerhalb Ihres Netzwerks ausgeführt, wodurch wichtige Daten ihre Grenzen nicht verlassen können.
- Reduzierte Ausfallzeiten: Ein sicherer Cloud-Speicher bedeutet, dass Ausfallzeiten bei Gerätedefiziten minimiert werden. Benutzer sind hierbei nicht an Geräte gebunden, sondern können jedes beliebige Gerät verwenden, um auf ihre VMs zuzugreifen.
- Geringere Kosten: Computing-Ressourcen können Geräten je nach Bedarf zugewiesen werden. Dies führt zu niedrigeren Gesamtbetriebskosten, da Geräte ohne Rechenleistung oder Kapazität zur nativen Ausführung von Anwendungen weiterhin ohne Upgrade verwendet werden können.
- Mehr Geräte: Ein weiterer Vorteil von RDS liegt darin, dass Windows-basierte Anwendungen auch auf Betriebssysteme wie iOS-, Android- und Thin-Client-Geräten bereitgestellt werden können. Dadurch gelingt es Benutzer sich mit praktisch jedem Gerät, mit Remote-Desktops zu verbinden.
Sicherheitsstandards von RDP
Die RDP-Sicherheit wird in zwei Typen unterteilt, welche nun erläutert werden.
Die Standardsicherheit verwendet den RC4-Verschlüsselungsalgorithmus von RSA, um den Datenverkehr zwischen dem Client und dem Server zu verschlüsseln.
Eine erweiterte Sicherheit wird mit Transport Layer Security Protocol (TLS 1.0/1.1/1.2), Credential Security Support Protocol (CredSSP) oder dem Radio Data Systems (RDS) TLS geboten. Hierbei wird die Authentifizierung auf Netzwerkebene aktiviert, bei der Clients ihre Sitzungen mit dem Server authentifizieren müssen.
Die Benutzung einer erweiterten Sicherheit mit RDP ist eine große Unterstützung. In Verbindung damit sollten Sie Ihre RDP-Server hinter Ihrer Firewall halten, um ihre Anfälligkeit für Angriffe von außen zu verringern und potenzielle Bedrohungen für bereits authentifizierte Benutzer zu minimieren.
Best-Practice-Beispiele
Weitere Best-Practice-Beispiele zum Sichern Ihrer RDP-Server sind wie folgt:
- Starke Benutzerpasswörter: Durchsetzung von Regeln, die starke Benutzerpasswörter erfordern und gegebenenfalls Benutzer von ihren Computern nach einer festgelegten Anzahl erfolgloser Anmeldeversuche sperren.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung: Konfigurieren von Remotedesktop (RD)-Gateways, die eine Zwei-Faktor-Authentifizierung erzwingen, bevor Zugriff auf Ihre Server gewährt wird. Auf die Dienste der Desktops und Arbeitsstationen sollte nur über die RD-Gateways Zugriff erlaubt werden.
- Aktualisieren von Software: Aktualisieren Sie Ihre RDP-Client- und -Serversoftware regelmäßig, unabhängig davon, ob es sich um Microsoft- oder Nicht-Microsoft-Implementierung handelt.
- Administratorzugriff: Der Administratorzugriff wird über RDP entfernt, es sei denn, RD wird für die Systemverwaltung verwendet. Begrenzen Sie selbst die Anzahl der Systemadministratoren, die für die Wartung Ihrer RDP-Implementierung zuständig sind. Es empfiehlt sich eine Gruppenrichtlinieneinstellung zu verwenden, um die lokalen Sicherheitsrichtlinien auf Ihren RD-Geräten außer Kraft zu setzen. Andernfalls können Sie administrative Benutzer als Teil einer Richtlinie für eingeschränkte Gruppen festlegen. Deaktivieren Sie in jedem Fall lokale Administratorkonten mit RDP-Zugriff so weit wie möglich.
Hervorragende Benutzererfahrung durch Parallels RDP-Client
Der Parallels RDP-Client zeichnet sich durch die einfach zu installierende Software aus. Sie bietet Benutzern Zugriff auf RDS-Infrastrukturen und auf Parallels® Remote Application Server (RAS)-Farmen. Der Parallels RDP-Client kann kostenlos heruntergeladen werden. Es ist eine benutzerfreundliche Alternative zu RDC und anderen RDP-Clients. Des Weiteren werden Windows, macOS, Linux, iOS, Android und Chrome OS unterstützt.
Der Parallels RDP-Client ermöglicht mehrere Verbindungseinstellungen und bietet neben anderen Funktionen, die in RDC nicht verfügbar sind, einen Drag-and-Drop- und eine Multiscreen- und Zoom-Unterstützung. Des Weiteren werden native Android- und iOS-Funktionen zusätzlich zu Touch ID und Passcodes für die sichere Anmeldung bei Ihrer RDP- oder Parallels RAS-Infrastruktur unterstützt.
Wenn Sie mehr über Parallels RAS erfahren möchten, sind Sie herzlichst dazu eingeladen, die Testversion herunterzuladen.